Im Projekt “Förderung von Insekten in Agrarlandschaften” (FInAL) erproben Landwirte im Raum Bad Griesbach innovative Maßnahmen. Mit Blühwiesen, bunten Zwischenfrüchten, Mischkulturen oder Blühpflanzen als Alternative zu Biogasmais machen sie den Lebensraum auf ihren Feldern für Insekten attraktiver. 

Wie die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) berichtet, wird das Projekt über Deutschland verteilt in drei Landschaftsräumen umgesetzt und wissenschaftlich begleitet: In Brandenburg, Niedersachsen und Bayern planen Landwirte und Wissenschaftler gemeinsam neue Ideen, beobachten die Umsetzung und arbeiten Verbesserungen aus. Der Austausch erfolgt in Ortsbegehungen, Planungsgesprächen oder Workshops.

Viel Beachtung aus dem In- und Ausland

Das offene Miteinander spricht sich herum: Schon zweimal besuchten in diesem Jahr “Innovationsberater” aus Deutschland, Österreich, Serbien, Slowenien und der Schweiz ein an der LfL angesiedeltes Teilprojekt im niederbayerischen Ruhstorf an der Tott. 

“FiNAL begeistert mit seiner Breite an Ansätzen. Eine große Wissenschaftlergemeinschaft im Hintergrund plus aktive Landwirte vor Ort sind mit Herzblut im Projekt aktiv”, so Claudia Leibrock, Innovationsberaterin in Nordrhein-Westfalen. Die Erkenntnisse aus dem Praxisprojekt sollten unbedingt in der Kommunikation mit politischen Entscheidungsträgern genutzt werden, lautete ein weiteres Ergebnis des Informationsaustausches in Ruhstorf.

Große Flächen für gemeinsames Engagement

Nicht nur die ausgearbeiteten Ideen, sondern die Fläche an sich ist neu: Statt einzelner Feldstücke wird auf einer zusammenhängenden Fläche von jeweils dreimal drei Kilometern gearbeitet. Im niederbayerischen Projektgebiet bei Bad Griesbach seien 30 Landwirte aktiv beteiligt, die dort mehr als zwei Drittel der landwirtschaftlichen Fläche bewirtschafteten. ”Das zeigt, wie groß das Engagement der Landwirtinnen und Landwirte zum Insektenschutz ist, wenn sie freiwillig und fachlich auf Augenhöhe mit den wissenschaftlichen Fachleuten agieren können”, heißt es seitens der Landesanstalt für Landwirtschaft.

Marienkäfer auf Blüten

Image: Jeremy Kyejo | Pixabay